Erblinden
ist für einen Diabetiker mehr als nicht mehr sehen zu können.
Die Situation des erblindenden Diabetikers kann schwierig sein:
Neben dem Nachlassen der Sehkraft kommt bei den Betroffenen das Gefühl hinzu, während der Behandlung selbst nicht genug getan zu haben. Die Ungewißheit, wie die anderen Organe betroffen sind, verstärkt die seelische Belastung.
Selbsthilfegruppen sind eine gute Hilfe, doch der Gang zu ihnen fällt oft schwer.

Nicht mehr Lesen oder Schreiben
zu können, dies kann bei Beginn der Sehbehinderung zu Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit führen.

Anfänglich verbirgt man die beginnende Seheinschränkung. Dieses nicht Schwäche zeigen dürfen führt dazu, das einfache Hilfsmöglichkeiten und Unterstützungen nicht in Anspruch genommen werden. Wenn die Seheinschränkung für die Umwelt ersichtlich wird, erfolgt die Krankschreibung als Weg aus dem Dilemma. Aber jetzt werde ich nur wegen weniger oder nicht Sehen aus meinem beruflichen und sozialen Umfeld herausgelöst. Aus Unwissenheit bzw. Hilflosigkeit oder "gut meinen" der Ärzte monatelang, meist bis zur Aussteuerung krankgeschrieben. Was bedeutet das?

Allein
in meinen vier Wänden hocken.
Von allen gewohnten Informationen abgeschnitten, kein Fernsehen, keine Zeitung lesen, kein in Büchern rumstöbern, keine Bankauszüge kontrollieren, kein selbständiges Einkaufen.
Blutzucker testen, im Tagebuch protokollieren, Insulin dosieren?

Auch mein Arbeitgeber rechnet nach so langer Zeit nicht mehr mit mir. Ich bin nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Meine Arbeit ist auf Kollegen aufgeteilt, oder von einem Neuen übernommen worden.

Durch die damit verbundene Einschränkung der Mobilität, die zunehmende Unselbständigkeit ziehen sich viele erblindende Diabetiker noch stärker zurück, meiden die Gesellschaft und kapseln sich ab. Nicht selten bestimmen Depressionen und Tränen den Alltag.

Die Geduld, das Verständnis und die Liebe des Partners und der Familie kann auf eine harte Probe gestellt werden, bis es einem gelingt, sein Schicksal anzunehmen und diesen schweren Lebensabschnitt zu meistern.

Ausweg
aus dem beruflich sozialen Abstieg bieten hier schon frühzeitig die verschiedene Rehabilitationsmöglichkeiten (BFW).

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letzte Änderung am  06.12.2003
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